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				Wolfgang und Carsten Gerz 
				
				lasen 
				in der Museumsscheune Geschichten aus dem Westerwald 
				
				  
				
				Es war 
				spannend und humorvoll, was Wolfgang und Carsten Gerz von der 
				Schreibwerkstatt „Schrift: gut" aus Westernohe bei ihrer Lesung 
				in der Mengerskirchener Museumsscheune einem interessierten 
				Publikum vortrugen. Die beiden renommierten Schriftsteller gaben 
				dabei einen unterhaltsamen Einblick in ihre zahlreichen 
				Veröffentlichungen. Unter dem Motto „Wir von hier: Westerwälder 
				Geschichte und Geschichten" servierten sie dem Publikum 
				Geschichten, die unsere Heimat, den Westerwald, vor allem in der 
				Vergangenheit in dramatischer Weise betroffen haben. Der 
				Einblick in ihre Literatur solle den Zuhörern Freude bereiten, 
				aber ihn auch nachdenklich stimmen, so Wolfgang Gerz bei der 
				Begrüßung der Gäste. „Wir wollen sie kulturell bereichern und 
				sie für die vielfältigen Themenbereiche unserer
				 Schriften 
				sensibilisieren", so Carsten Gerz. Sprunghaft verlief dann auch 
				die Lesung. Aus der großen Zahl fertiger und unausgegorener 
				Ideen, Manuskripte und Texte wählten sie Auszüge zu regionalen 
				Geschichten aus den Kriegen oder Lebensweisheiten und 
				Lebenserinnerungen. Zunächst gab es Gruselgeschichten aus dem 
				Westerwald, ein Vorgriff auf das Erscheinen des Gruselbuches im 
				nächsten Jahr. Im Westerwald scheint es von Verbrechern nur so 
				zu „wimmeln". Wolfgang Gerz versucht aber, die Westerwälder 
				Seele ins wahre Licht zu setzen. Sehr blumig beschreibt Gerz den 
				Westerwälder, was das Publikum immer mit Beifall bedachte. Sehr 
				kurzweilig auch die Beschreibung zahlreicher Westerwälder 
				Ausdrücke. Toll, welche Bedeutung er dem „Mol sej" zuschrieb. 
				Überhaupt spielt der Westerwälder Dialekt eine große Rolle in 
				seinen Artikeln. Da der Westerwälder als wortkarg beschrieben 
				wird, benutzt er oft nur wenige Ausdrücke, um vieles zu sagen. 
				Über die Grenzen des Westerwaldes hinaus wurden die Autoren mit 
				ihrer Dokumentation ,,Ein Schuss in den Hinterkopf" bekannt, in 
				der sie das Leben eines Westerwälder Kriegsverbrechers 
				beleuchten und ihn dabei sogar mit dem richtigen Namen nennen. 
				Viel Beachtung fand auch der Krimi, der an der Wendelinuskapelle 
				bei Westernohe beginnt und neben einer spannenden Handlung auch 
				viel Amouröses enthält. Der Krimi lebt hauptsächlich vom 
				Lokalkolorit. Mit viel Beifall bedacht wurde auch das Gedicht 
				„Wie man ein Künstler ist". 
				
				In den 
				Schriften von Wolfgang und Carsten Gerz tauchen immer wieder 
				„Geschichten aus dem großen Krieg" auf. Mit großem Interesse 
				wurde die Geschichte eines Schlossermeisters aus Westernohe 
				aufgenommen, der in Mengerskirchen im 30jährigen Krieg seine 
				Verlobte wiederfindet, wo sie als Hexe angeklagt und 
				eingekerkert war. Mit Schmunzeln wurden auch die Anekdoten 
				älterer Bürger aus der Verbandsgemeinde Rennerod aufgenommen. 
				Carsten Gerz las dazu aus dem Buch „Waaste noch, wej et freuer 
				woar?" 
				
				Für die 
				unterhaltsame Lesung heimsten Wolfgang und Carsten Gerz viel 
				Beifall ein. Bürgermeister Thomas Scholz und die Leiterin der 
				Museumsscheune, Viola Keller, dankten den beiden Autoren und 
				überreichten ihnen ein Präsent. 
				  
				
				
				A.Strieder  |